Mit der Ausstellung Allerbeste Aussichten im Kunstraum Alexander Bürkle möchten wir den Blick ausrichten: Auf Kunst, die eindeutig an den Vorbildern der musealisierten Vergangenheit orientiert, hier und jetzt entsteht!
Dafür haben wir im Vorfeld verschiedene Kunstakademien in Deutschland besucht, u.a. in Bremen, Leipzig, Karlsruhe, Stuttgart und Frankfurt, waren zum Semesterabschluss bei sogenannten Rundgängen, wo Studierende Arbeiten öffentlich präsentieren und wurden von Absolventen in ihren Ateliers empfangen. Wir durften dabei vieles sehen – ganz unmittelbar an dem Ort, an dem es entstanden ist.
Daraufhin wurden neun Künstlerinnen und Künstler eingeladen, Arbeiten im Kunstraum Alexander Bürkle zu zeigen. Neun unterschiedliche Positionen, die dabei sind, eine eigene künstlerische Sprache zu entwickeln und die - würde man versuchen, einen einfachen Nenner zu finden – sich mit grundlegenden Fragen nach bildlicher Visualität beschäftigen. Dazu vorab einige Fragen, die den Diskurs, in dem wir diese jungen Künstlerinnen und Künstler verorten wollen, andeuten:
Was meinen wir eigentlich, wenn wir vom Bild reden? Sicher, es gibt gemalte, gezeichnete, fotografierte Bilder! Sprechen wir bei Bildern also nur von solchen im Sinne der bildenden Kunst oder auch von Metaphern, Zeichen, Imaginationen? Aber was ist mit erinnerten, geträumten oder gar virtuellen Bildern? Gibt es Gemeinsamkeiten? Welche Unterschiede? Im Zusammenhang mit Bildobjekten, ja selbst einer Bilddatei lautet die spontane Antwort: Bilder bilden die Welt ab, reproduzieren sie und dies sowohl – denkt man an ein Tafelbild – als Unikat, oder – in einem der soziale Netzwerke gepostet - in millionenfacher Auflage. Das heißt, Bilder bieten uns, in bestimmten Formaten, stets in Ausschnitten, Aussichten auf die Welt an.
Aber was ist, wenn sie all das nicht tun? Wenn sie nichts im gegenständlichen Sinne abbilden? Was zeigen sie dann? Und wie zeigen sie es?
Diese Fragen stellen sich gerade weil sogenannten Radical Painter in der im Kunstraum ansässigen Sammlung der Ege Kunst- & Kulturstiftung prominent vertreten sind. Sie sehen die Funktion von Malerei eben nicht darin, Welt abzubilden oder zu repräsentieren. Sondern setzen sich mit dem Eigenwert der Farbe, als Grundlage jeden gemalten Bildes, auseinander. Farbe und Umgang mit ihr, sind Ausgangspunkte dieser Bilder, die die visuelle Wirklichkeit ihrer selbst untersuchen.
Für eine eingehendere Betrachtung der Arbeiten, die im Rahmen der Ausstellung Allerbeste Aussichten zu sehen sind, soll der Diskurs um das Bild, seine Beschaffenheit, seine „Aufgaben“ und schließlich seine Wahrnehmung als Rahmen dienen.
Wie eindeutig muss ein Bild sein?
1981 geboren in Erlangen. Lebt und arbeitet in Karlsruhe.
Wie weit darf die Dekonstruktion des Bildes gehen?
1980 geboren in Berlin. Lebt und arbeitet in Leipzig.
Wo beginnt und wo endet ein Bild?
1983 geboren in Augsburg. Lebt und arbeitet in Stuttgart.
Wie entsteht ein Bild?
1988 geboren in Basel, CH. Lebt und arbeitet in Stuttgart.
Müssen Bilder eine Funktion haben?
1984 geboren in Frankfurt a.M. Lebt und arbeitet in Frankfurt.
Welche Bedeutung muss etwas haben, damit es zu einem Bild werden kann?
1984 geboren in Magdeburg. Lebt und arbeitet in Bremen.
Kann es Unsichtbarkeit im Bild geben?
1980 geboren in Bottrop. Lebt und arbeitet in Bremen.
In welchem Verhältnis stehen Bilder zur Realität?
1977 geboren in Berlin. Lebt und arbeitet in Leipzig.
Was ist eigentlich Malerei?
1976 geboren in Hannover. Lebt und arbeitet in Köln.